Was ist in Energy Drinks enthalten?

Energy Drinks enthalten üblicherweise Koffein, Taurin und Vitamine. Außerdem können Energy Drinks weitere Inhaltsstoffe wie Glucuronolacton, Aromen oder andere Zutaten enthalten, die auch für Erfrischungsgetränke zugelassen sind. Die Vielfalt hinsichtlich Zusammensetzung und Geschmack wird beständig größer, so dass heute ein vielfältiges Angebot an Energy Drinks auf dem Markt existiert.


Koffein

Koffein ist natürlicherweise in zahlreichen Pflanzen wie Kaffeebohnen, Teeblättern, Kakaobohnen, Kolanüssen, Guarana und Mate enthalten. Außerdem kann Koffein synthetisch hergestellt werden. Es gibt keinen Unterschied zwischen natürlichem und synthetischem Koffein, beide Arten von Koffein sind sicher und zum Verzehr geeignet.

Koffein ist ein typischer Inhaltsstoff in Energy Drinks, welche üblicherweise einen Koffeingehalt von 32 mg je 100 ml aufweisen. Seit Jahrhunderten untersuchen Wissenschaftler den anregenden Effekt von Koffein. Kürzlich bestätigte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) – eine unabhängige Behörde zuständig für die Risikobewertung in der Europäischen Union im Bereich der Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit – die gesundheitlichen Effekte von Koffein, nämlich unter anderem erhöhte Ausdauerleistung, Ausdauerleistungsfähigkeit und eine als geringer eingeschätzte Anstrengung bei körperlicher Aktivität.

In der Europäischen Union sind im Jahr 2014 neue Bestimmungen bezüglich der Kennzeichnung von koffeinhaltigen Getränken mit einem Koffeingehalt von mehr als 150 mg je Liter in Kraft getreten. Energy Drinks müssen auf ihrem Etikett den Hinweis „Erhöhter Koffeingehalt. Für Kinder und schwangere oder stillende Frauen nicht empfohlen“ aufweisen sowie eine Mengenangabe des Koffeingehaltes in Milligramm pro 100 ml anführen. Diese Angaben sind auf allen Energy Drinks, die in der Europäischen Union verkauft werden, zu finden.


Taurin

Taurin ist eine schwefelhaltige Aminosäure, die nicht proteinbildend ist, sondern eine Rolle bei vielen wichtigen physiologischen Funktionen spielt. Dazu gehören die Netzhaut- und die neurologische Entwicklung, die Osmoregulation, die Regulierung des Kalziumspiegels der Zellen sowie Immunfunktionen.

Taurin kommt in der täglichen Nahrung vor, z.B. in Meeresfrüchten und Fleisch. Taurin wird aktiv in alle Gewebearten transportiert und ist die am häufigsten vorkommende intrazelluläre Aminosäure im menschlichen Körper. Etwa 0,1 % des menschlichen Körpers besteht aus Taurin. Taurin wird über Urin und Galle ausgeschieden. Die Menge an ausgeschiedenem Taurin ist von Mensch zu Mensch und von Tag zu Tag unterschiedlich. 1827 isolierten die deutschen Forscher Friedrich Tiedemann und Leopold Gmelin erstmals Taurin aus der Galle eines Ochsen (Bos Taurus) – was zur Namensgebung führte.

Taurin kommt jedoch nicht von Stieren. Es wird synthetisch hergestellt und ist einer der wichtigsten Inhaltsstoffe in Energy Drinks. Im Jahr 2009 erklärte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) – eine unabhängige Behörde zuständig für die Risikobewertung in der Europäischen Union im Bereich der Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit – in Übereinstimmung mit zahlreichen anderen Gesundheitsbehörden weltweit, dass die Aufnahme von Taurin in Mengen, wie sie gegenwärtig in Energy Drinks verwendet werden, kein Sicherheitsrisiko darstellt. Dies wurde 2015 von der EFSA in ihrem wissenschaftlichen Gutachten zur Sicherheit von Koffein erneut bestätigt.


Zucker

Zucker ist die weltweit bedeutendste Zutat, die für das Süßen von Speisen und Getränken verwendet wird. Kristallzucker – auch als Saccharose oder Haushaltszucker bekannt –wird aus der Zuckerrohrpflanze oder aus der Zuckerrübe (einer Wurzelfrucht) gewonnen. Saccharose wird im Körper zu Glukose und Fruktose gespalten.

Energy Drinks können mit Zucker oder einer Reihe von kalorienfreien Süßungsmitteln (z.B. Aspartam) gesüßt werden. Die Menge an Zucker, die in Energy Drinks verwendet wird, ist vergleichbar mit der natürlich in Fruchtsäften vorkommenden Zuckermenge.

Apfelsaft
100ml
Apfelsaft
7 – 10g
Orangensaft
100ml
Orangensaft
6 – 11g
Traubensaft
100ml
Traubensaft
12 – 18g
Erfrischungsgetränke
100ml
Erfrischungsgetränke
10 – 12g
Bubble Tea
100ml
Bubble Tea
12g
Speiseeis
100ml
Speiseeis
16g

Vitamine

Energy Drinks können verschiedene Vitamine enthalten, die eine positive Wirkung auf den menschlichen Körper haben. B-Vitamine wie Niacin, Pantothensäure, Vitamin B6 und Vitamin B12 werden üblicherweise Energy Drinks zugesetzt. Sie tragen zum normalen Energiestoffwechsel sowie zur Verringerung von Müdigkeit und Erschöpfung bei. Außerdem ist Pantothensäure wichtig für die geistige Leistungsfähigkeit. Diese Auswirkungen auf die Gesundheit wurden von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) – eine unabhängige Behörde zuständig für die Risikobewertung in der Europäischen Union im Bereich der Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit – bestätigt.

Die meisten Energy Drinks werden mit synthetisch hergestellten Vitaminen angereichert. Der tatsächliche Vitamingehalt eines Energy Drinks ist in den Nährwertangaben auf dem Etikett angegeben.


Zucker- und glutenfreie Energy Drinks


Zuckerfreie Energy Drinks

Einige Energy Drinks werden mit Zucker gesüßt, der zusätzliche Energie liefert. Es sind allerdings auch zahlreiche zuckerfreie Varianten erhältlich. Zuckerfreie Energy Drinks können eine mögliche Alternative für Diabetiker sein. Zuckerfreie – und damit kalorienarme oder kalorienfreie – Energy Drinks werden zumeist mit Süßungsmitteln wie Aspartam gesüßt. Süßstoffe wie Aspartam, Acesulfam K und Sucralose werden häufig als Ersatz für die verschiedenen Arten von Zucker in Lebensmitteln und Getränken wie Energy Drinks verwendet. Menschen mit Diabetes wählen Produkte, die diese Süßungsmittel enthalten, um ihre Aufnahme von kalorischer Energie und Kohlenhydraten zu kontrollieren.

Zuckerfreie Energy Drinks können ein einziges Süßungsmittel oder eine Kombination aus mehreren enthalten (z.B. Aspartam, Acesulfam-K, Sucralose).

Diese Süßungsmittel gehören zu den am meisten geprüften und am häufigsten verwendeten Zuckeraustauschstoffen weltweit und zeigen alle ein hervorragendes Sicherheitsprofil. Zahlreiche wissenschaftliche Studien zeigen, dass der Einsatz dieser Stoffe sicher ist. Dies wurde von Regulierungsbehörden auf der ganzen Welt (z.B. der Food and Drug Administration in den USA) bewertet. Die Behörden stützen sich dabei auf die Bewertungen zur Sicherheit durch unabhängige beratende Einrichtungen wie der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), der United States Food and Drug Administration (US FDA) und dem gemeinsamen FAO/WHO-Sachverständigenausschuss für Lebensmittelzusatzstoffe (JECFA).

Jedoch werden Energy Drinks als normale Lebensmittel eingestuft und entsprechend vermarktet. Innerhalb der Europäischen Union gibt es keine besonderen Normen für die Kennzeichnung von Lebensmitteln oder Getränken, die für den Normalverbrauch bestimmt sind, im Hinblick auf ihre Eignung für Diabetiker. Einige Energy Drink-Hersteller bringen den Hinweis “für Diabetiker geeignet” freiwillig auf ihren Produkten an. Für weitere Informationen zum Konsum von Energy Drinks in Bezug auf Krankheiten wie Diabetes sollte ein Arzt konsultiert werden.


Glutenfreie Energy Drinks

Gluten ist ein Protein, das in Weizen und verwandten Getreidesorten vorkommt. Aufgrund seiner klebenden und viskoelastischen Eigenschaften, die dem Endprodukt eine zähe Konsistenz verleihen, wird es in Brot und Backwaren, industriell verarbeiteten Lebensmitteln sowie in Kosmetika verwendet.

Personen mit Zöliakie, einer dauerhaften Glutenunverträglichkeit, zeigen negative Reaktionen auf Lebensmittel, die Gluten enthalten. Betroffene Personen versuchen, sämtliche Weizenquellen und Getreideprodukte zu meiden. Eine glutenfreie Ernährung erfordert das sorgfältige Lesen von Etiketten auf Lebensmitteln, um versteckte Glutenquellen zu vermeiden.

Gemäß der EU-Lebensmittel-Informationsverordnung Nr. 1169/2011 muss Gluten auf dem Etikett hervorgehoben werden, sofern es im Endprodukt enthalten ist – dies gilt auch für Energy Drinks.